Fasten Teil 1

Fasten Teil 1

Ein Test

Vor vielen Jahren (ich war irgendwo in den Zwanzigern) habe ich bereits einmal eine Woche Heilfasten durchgeführt. Damals ernährte ich mich noch „normal“ mit der üblichen Verteilung an Makronährstoffen, natürlich inklusive Kohlenhydrate. Ich erinnere mich noch gut an das euphorische Gefühl, welches nach ein paar Tagen eingesetzt hatte. Andere Erkenntnisse aus dieser Phase sind jedoch nicht im Gedächtnis hängen geblieben.

Nun will ich auf der Basis meiner überwiegend ketogenen Ernährung ausprobieren, wie sich eine intensivere Fastenperiode auf meinen Körper auswirkt. Vorranging geht es mir dabei um den hartnäckigen Bauchspeck, wobei ich den Eindruck habe, dass ich hier größtenteils „leere“ Fettzellen mit mir herumtrage. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Fettzellen 5 Jahre lang vom Körper behalten werden, bevor diese aufgrund von Nichtnutzung wieder abgebaut werden. Dies bringt mich zum Thema Autophagie (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Autophagozytose), und somit zum Heilfasten. Also gönne ich mir einen Zeitraum von ein paar Tagen um das Ganze mal zu testen – bis am kommenden Samstag, dann ist Grillen mit Freunden geplant 😉 – ich will sehen, ob und was sich in dieser Zeit verändert. Der Ordnung halber muss ich sagen, dass ich dabei jeden Morgen viele Werte messe, die ich aber hier nicht detailliert aufführe.

Montag & Dienstag

Zunächst will ich meinen Kühlschrank leeren – Lebensmittel werden bei mir nicht weggeworfen, also stellte ich unterschiedliche Kombinationen daraus zusammen, was meiner Meinung nach irgendwie zusammenpassen könnte. Zunächst kann ich normal kombinieren, da ja ausreichend zur Auswahl steht, gegen Ende hin sind es dann zum Beispiel gedünstete Zucchini & Karotten mit Rucola Salat, geräuchertem Fisch (Forelle & Lachs), Kalamata Oliven und Avocado. Die Mischung aus warm und kalt ist nicht so der Burner 🙂 aber jetzt kann es losgehen…

Tag 1 – Mittwoch

Zum Frühstück trinke ich einen Bulletproof-Matcha mit Butter, Kokosöl und MCT-Öl. Mittags gibt es einen Smoothy aus Brokkoli und Heidelbeeren, und abends einen Eiweißshake, sowie eine Hühnerbrühe.

Tagessummen: Fett 47,72 – KH 11,91 – EW 44,32 – 657 kcal (Werte am Abend)
Körperfett 16,9% – Bauchumfang 87 cm – Ketonkörper 0,5 mmol (Werte am Morgen)

Tag 2 – Donnerstag

Morgens trinke ich einen Bulletproof-Kaffee mit Kokosöl, MCT-Öl und Collagen. Über den Tag habe ich zwei Cappuccino (passt natürlich gar nicht, schmeckt aber so gut) und abends wieder eine Hühnerbrühe und einen Eiweiß-Shake. An diesem Tag lege ich abends ein Hanteltraining ein, deshalb denke ich, dass etwas mehr Eiweiß evtl. den Muskelaufbau begünstigen würde (Ich bin eben ein Optimist).

Tagessummen: Fett 35,64 – KH 6,94 – EW 69,69 – 629 kcal
Körperfett 17,3% – Bauchumfang 86 cm – Ketonkörper 0,6 mmol

Tag 3 – Freitag

Zum Start habe ich einen Bulletproof-Kaffee mit Kokosöl und MCT-Öl. Zum Mittag einen Smoothy aus Brokkoli und Mango und abends gibt es Hühnerbrühe.

Tagessummen: Fett 31,95 – KH 11,76 – EW 3,57 – 360 kcal
Körperfett 16,9% – Bauchumfang 86 cm – Ketonkörper 0,8 mmol

Nun muss ich ja leider sagen, dass ich bisher keine Erkenntnisse von anderen finden konnte, welche ein Heilfasten in Kombination mit ketogener Ernährung erläutert hätten (auf das Thema Fettfasten stoße ich erst später). Alle Artikel beziehen sich auf intermittierendes Fasten innerhalb der Ketoernährung. Im Gegensatz dazu existieren verschiedene Fasten-Möglichkeiten (siehe Wikipedia: Heilfasten), wobei der Großteil irgendeine Art von Eiweiß- und/oder Kohlenhydratzufuhr vorsieht. Sei es durch Fasten nach Buchinger, beim Saft- oder Früchtefasten – alle mit Kohlehydraten, oder beim Fasten nach Markert, dem eiweißergänzten oder Molkefasten – alle mit Eiweiß. Na ja, wir haben es im allgemeinen auch nicht mit Ketariern zu tun 🙂

Nun gut, es ist für mich ein Experiment, um herauszufinden wie mein Körper auf das Fasten reagiert, und wie sich meine Körperwerte in dieser relativ kurzen Zeit verändern. Erwartungsgemäß habe ich Aufgrund meiner Ketoadaption keine nennenswerten Hungergefühle. Nur am zweiten Abend grummelt mein Magen etwas, was ich mit einem Schluck Wasser sofort abstellen kann. Sowohl den Smoothies als auch den Eiweißshakes stehe ich als Ketarier mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits möchte ich durch das Fasten keine wertvolle Muskelmasse einbüßen, andererseits möchte ich einen deutlich höheren Ketonkörper-Wert als bisher erreichen. Letztendlich läuft es wohl darauf hinaus, dass man z.B. ein Teefasten durchführen muss, um nicht aus der Ketose zu fliegen. Ob ich aber mit moderater Eiweißzufuhr gegen einen Muskelschwund steuern soll oder kann, gilt es noch herauszufinden.

Ich werde nächste Woche in eine zweite Phase starten und dann versuchen meine Ketonkörper-Werte zu erhöhen. Das bedeutet keine Smoothies und vielleicht nur geringe Mengen an Eiweiß zu mir zu nehmen. Leider sind meine Ketonkörper-Werte immer relativ gering (0,5 – 0,6 mmol), ich hoffe mit dem Fasten einen signifikanten Anstieg zu erreichen. Es kann doch nicht sein, dass andere von Werten über 1,5 mmol berichten und ich immer nur Werte an der Untergrenze messe.

– Fortsetzung folgt –

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