Schweden Juli 2013

Schweden Juli 2013

3.600 Kilometer vom Westen Deutschlands bis nach Stockholm und wieder Retour.

Unsere Reise beginnt am 21.07.2013 mit der ersten Etappe nach Hamburg. Da wir die gängigen Hauptadern schon einige Male gefahren sind liegt auf dieser Strecke auch keine Menge an Beifang, erwähnenswert sind jedoch http://coord.info/GC3YK5W und auch http://coord.info/GC167KK .

Unsere Unterkunft wählten wir in der Nähe von http://coord.info/GC18182 , ein absolutes „Muss“ wenn man in die Gegend kommt; rund 76% Favoritenpunkte sprechen für sich! Nach einer lauten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück im Café gegenüber, machen wir uns auf den Weg Richtung Dänemark, zur Fähre Fehmarn – Rødby, und landen kurz nach der Auffahrt auf die Autobahn – im Stau! Das TomTom (welches wir natürlich jetzt erst einschalten :x) meldet uns eine Verzögerung von 124! Minuten, und das bei einer reinen Fahrtzeit von gerade mal rund 90 Minuten. Also die nächste Abfahrt wieder runter und über`s Land weiter. Durch günstige Umstände (5ter Gang, Vollgas) gelingt es uns so mit lediglich 20 Minuten Verspätung am Fährbahnhof anzukommen – unsere vorgebuchte Fähre können wir noch von weitem sehen. Erfreulicherweise stellt es kein Problem dar gleich den Anschlusstransfer zu nutzen und so hält sich der erste Schrecken in Grenzen. Die Überfahrt dauert rund 45 Minuten und die Abwicklung auf beiden Seiten geht rasch von statten. Durch die Erfahrung der ersten Verspätung nehmen wir uns vor etwas aufs Tempo zu drücken, um nicht an der zweiten Passage von Helsingør nach Helsingborg ähnliche Probleme zu erleiden.

Unsere Fahrtroute führt uns zunächst zum http://coord.info/GC6A und direkt im Anschluss zum http://coord.info/GC103 beides Ziele welche den Wunsch nach dieser Reise erst entstehen ließen. Angetrieben von den Eindrücken des Morgens erreichen wir die zweite Fähre etwa 1 Stunde zu früh und erwarten eine längere Wartezeit. Aber auch hier ist es kein Thema uns auf eine andere, frühere Fähre umzubuchen. Also erreichen wir das Hostel in Helsingborg vor unserem Zeitplan und können in Ruhe einchecken. Wir hatten bereits aus Deutschland angerufen um uns zu erkundigen wie der Check-In möglich sei, da wir erst um 19:40 planmäßig im Hafen ankommen sollten und die Rezeption dort um 20:00 Uhr schließen sollte. Eine freundliche junge Dame gab uns Auskunft, sie sei ohnehin nur bis Mittag vor Ort und dass die Schlüssel im Zimmer liegen würden. Aha – und wie kommen wir dann rein? Kein Problem meint sie, und nennt uns den Code für die Seitentür. Prima! Aber was wäre gewesen, wir hätten nicht vorher angerufen? Auch dies stellt sich als unproblematisch heraus; am Haupteingang hängt ein Hinweisschild mit einer Telefonnummer, allerdings wäre es dann zu einem etwas teureren Auslandsanruf mit dem Handy gekommen.

In direkter Nachbarschaft befindet sich ein Motorradclub, dessen Mitglieder lautstark die Straße auf und ab flanieren. Ich befürchte schon schlimmes, jedoch stellten sich meine Befürchtungen als unhaltbar heraus. Wir machen uns auf in die Innenstadt um uns dort ein wenig umzusehen. Übrigens haben wir es so auf allen unseren Etappenzielen gehandhabt, dadurch konnten wir ein paar schöne Impressionen von Schweden gewinnen.

Helsingborg ist eine der etwas größeren Städte auf dieser Strecke, und besitzt einen großen Hafen, eine Innenstadt mit imposanten Backsteingebäuden und eine interessante Festungsanlage oberhalb der Stadt, welche einen Ausflug lohnt. Wir machen uns nebenbei auf die Suche nach einem Restaurant, es ist mittlerweile gegen 20:00 Uhr. In der Fußgängerzone entdecken wir eine Sportsbar vor der einige Gäste speisen, das wollen wir uns genauer ansehen. Die Karte bietet typische Leckereien und wir nehmen uns vor erst am nächsten Tag landestypisch essen zu gehen. Während wir nun am Essen sind beginnt das Personal bereits die Tische abzudecken und die Menagen einzusammeln. Also erkundigen wir uns nach der Schließzeit. Uns wird mitgeteilt, dass das Lokal während der Woche gegen 23:00 Uhr, am heutigen Sonntag aber bereits um 22:00 Uhr schließt. Hm, das kommt uns schon recht früh vor für eine Stadt dieser Größenordnung. Unsere Rechnung beträgt rund 450 Kronen, bezahlen kann man übrigens überall problemlos mit EC-Karte. Im Anschluss suchen wir einen Geldautomaten auf um auch etwas Inlandswährung dabei zu haben. Der Mindestbetrag einer Abhebung beträgt hier 500 Kronen, aktuell rund 60,00 Euro. Alles klar, Schweden ist doch etwas teurer als wir es zuhause gewohnt sind, aber ein Essen für zwei Personen in einer  handelsüblichen Sportsbar (welches absolut gut geschmeckt hat) mit 3 Getränken und Trinkgeld für fast 60 Euro – das ist dann doch etwas happig! Die Nacht in den kunterbunt tapezierten Zimmern ist ruhig und angenehm.

Am nächsten Tag setzen wir unsere Reise in Richtung Nyköping fort. Am Ortseingang befindet sich ein „Willkommen in…“-Cache http://coord.info/GC2T7X4 Sehr lustig: Dort kann man auf einer LKW-Wage sein Fahrzeug wiegen. Wir haben eine Unterkunft etwas südlich gebucht, in einem Schlosshotel im Landhausstil. Die Zimmer erinnern an Klosterstuben, der 50er-Jahre-Charme hat jedoch eine angenehme Ruhe. Gut, die Bäder hätte man mittlerweile schon mal renovieren können. Die Innenstadt von Nyköping ist eher schlicht, hier und da verbergen sich ein paar hübsche bunte Häuser. Interessant ist jedoch der mitten in der Stadt gelegene Felsen mit dem darauf befindlichen Glockenturm http://coord.info/GC2BV1Z Die Fenster des Holzbaues öffnen sich zur vollen Stunde automatisch, wenn die Glocken zu läuten beginnen. Der nächste Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Hier treffen wir lustiger weise sogar ein paar Deutsche.

Etappenziel drei unserer Reise, Schwedens aktuell ältester Cache http://coord.info/GC4D  ist gleichzeitig der Wendepunkt, um dann wieder Richtung Südwesten nach Jönköping zu fahren. Kurz davor machen wir halt an einer schönen alten Festung http://coord.info/GC9C7F  Jönköping liegt am Vättern, dem zweitgrößten See Schwedens, und bietet eine angenehme mediterrane  Kulisse. Der Yachthafen beherbergt einige Restaurants und lädt zum Spazieren ein. Trotz der Fülle an Restaurants ist hier jedoch auch Fehlanzeige für typisch schwedische Speisen. Wir entschließen uns nach dem Essen (mittlerweile haben wir uns auch an die frühen Zeiten gewöhnt) die Uferpromenade entlang ein paar Dosen einzusammeln, und kommen so über die Innenstadt von Osten her zum Ausgangspunkt zurück. Die heutige Nacht verbringen wir in einem Ibis Hotel unweit des Zentrums, und natürlich ist das gesamte Hotel an diesem Tage mit einer deutschen Reisegruppe ausgebucht.

Unsere letzte Etappe in diesem schönen Land führt uns hinab nach Malmö, zuvor jedoch legen wir einen kurzen Abstecher zu http://coord.info/GC20QAK ein, um unser „Elchdefizit“ etwas auszugleichen. Wir hatten zwar das Glück auf dem Hinweg eine Elchkuh am Waldesrand zu entdecken, dies hatte uns jedoch nicht so richtig befriedigt; da kommt dieser Elchsafaripark gerade recht. Man hat die Wahl mit einer Bimmelbahn oder dem eigenen PKW durch den Park zu fahren, welches sich für uns eher anbietet. Nach dem Besuch des Souvenirshops und einer Elchwurst im Hotdog-Brötchen (sehr lecker die Wurst) starten wir die Tour. Schlangenliniengleich fährt man durch ein Wäldchen mit niedrigem Nadelbaumbestand. In der Mitte der Tour geht es zu einem Abstecher in ein separates Bisongehege in dem sich eine Herde von rund 15 Tieren aufhält. Als wir dort angelangt sind macht sich schon ein wenig Enttäuschung bei uns breit, haben wir doch bis dahin lediglich eine Kuh mit Kalb und weiter entfernt einen Bullen entdecken können, welche wiederkäuend im schattigen Wald liegen. Wir haben auch an diesem Tage strahlend blauen Himmel mit Temperaturen um 30 Grad, da kann man es den Tieren nicht verdenken dass sie sich lieber im schattigen Bereich aufhalten. Auf der zweiten Hälfte dann jedoch können wir hinter fast jeder Biegung weitere Tiere entdecken und nach ein paar Kurven sogar eine zwischen den Kiefern stehende Kuh. Das Tier macht jedoch keine Anstalten den Schatten zu verlassen, also nehmen wir die nächste Windung. Zurückblickend müssen wir feststellen, dass es sich das Tier mittlerweile anders überlegt hat und zu unserem Hintermann an das Fahrzeug getrabt ist. Da stehen wir nun und überlegen was zu tun sei um auch zu diesem Vergnügen zu kommen. Der rettende Einfall kommt mit einem Apfel aus der Kühlbox daher! Dem Anblick eines saftigen Apfels kann die Elchkuh nicht widerstehen (kein Wunder bei den Temperaturen) und kommt langsam trottend zu uns herüber. Ich mache mich mit der Kamera aufnahmebereit, während meine Begleitung weiter mit dem Apfel lockt. Bei uns angekommen nimmt das imposante Tier behutsam den Apfel mit den Lippen entgegen und nach zwei Mal kauen ist das saftige Vergnügen auch schon verschwunden. Absolut überwältigend welche Größe ein ausgewachsener Elch mit sich bringt, die Schultern stehen dabei gut und gerne 50 cm über unserer Dachoberkante. Die Elchkuh ist von dem Apfel derart angetan dass sie nach weiteren Leckereien Ausschau hält. Dazu steckt sie ihren Kopf durch das geöffnete Fenster, den Innenraum durchschnaubend, ob sich noch etwas Interessantes darin finden lässt. Dies ist für uns die willkommene Gelegenheit auf Streichelkontakt zu gehen. Vorne wie Pferd, wird das Fell weiter nach hinten zu Rauhaardackel. Ein tiefgreifendes Erlebnis welches uns eine große Portion Schwedenfeeling mit auf den Weg gibt.

Derart inspiriert setzen wir unsere Fahrt nach Malmö fort. Auch diese Großstadt hat einiges zu bieten, und da wir früher in der Zeit liegen als geplant, können wir uns ausgiebig und mit einigen Cachefunden in der reizvollen Innenstadt umsehen. Für das Abendessen entscheiden wir uns hier für einen Italiener (auch hier keine einheimische Kost in den Restaurants zu entdecken) welcher in einer ehemaligen Apotheke untergebracht ist. Wir haben in einem Stadthotel gebucht, welches den Vorteil bietet, dass wir zum einen fußläufig die Stadt erkunden können, und zum anderen verfügt das Hotel über ein Parkhaus mit schattigen Stellplätzen. Abends an der Hotelbar wird im Fernsehen das Spiel der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft übertragen, welche sich während der Europameisterschaft zum Spiel gegen Schweden in Jönköping befindet, dem Ort an dem wir die Nacht zuvor verbracht hatten.

Am letzten Tag unserer Reise fahren wir zunächst über die Öresundbrücke nach Dänemark. Dazu haben wir über die Seite des deutschen Anbieters ein Gerät gebucht welches uns die direkte Durchfahrt an der Mautstelle ermöglicht – eine durchaus komfortable Lösung. Unsere letzte Ostseeüberquerung dann findet schließlich wieder mit der Fähre von Rødby nach Fehmarn statt. Eigentlich haben wir geplant eine Nacht in Bremen zu bleiben, die Feierabendverkehrs-verhältnisse lassen uns jedoch weiter aufs Land fahren, auf der Suche nach einem netten Ort zum Essen. Diesen finden wir dann auch etwas südlich von Bremen und da es nun lediglich rund 270 km Luftlinie nach Hause sind, entscheiden wir uns durch zu fahren und lieber wieder in den heimischen Betten zu schlafen. Auf dieser Seite der Autobahn finden sich dann auch noch ein paar neue Dosen welche die Strecke etwas auflockern.

Alles in allem wieder eine sehr schöne Tour mit rund 80 Funden, darunter drei aus dem Jahre 2000 und großartigen Erlebnissen, mit großen Tieren in großartiger Landschaft.

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